Märchenhafte Blicke …

Der Anruf des Bauherrn erreichte mich auf den Stufen der neuen James-Simon-Galerie von David Chipperfield in Berlin. Das Elternhaus auf der Godesberger Seite sollte umgebaut werden, wobei der Bauherr vorerst nicht selbst einziehen wollte. Die Bauaufgabe mit allen Anforderungen an die Energieschutzverordnung war für mein Innenarchitekturbüro zu groß, weshalb ich die bereits bewährte Unterstützung der Architektin Barbara Bussmann hinzuzog.

Ein wesentlicher Eingriff in die Strukturierung der Räume im Erdgeschoss war die direkte Verbindung der Küche zum Wohn-Ess-Zimmer mit Zugang zum Garten. Dazu musste eine direkt an die Küche angegliederte Vorratskammer abgerissen werden. An ihrer Stelle wurde eine großzügige zweiflüglige Schiebetür mit Glasausschnitten eingebaut. Zusätzlich erhielt die Küche ein neues Fenster mit Blick auf den schönen Garten und die Sonnenseite des Rheins.

Im Esszimmer wurde die große Glasscheibe – der Stolz der sechziger Jahre – ausgebaut, das Brüstungsmauerwerk abgerissen und eine neue vierflüglige Türanlage zur Terrasse eingebaut.

Die Naturholztreppe vom Erdgeschoss bis in das Dachgeschoss wurde komplett abgebeizt, Geländer und Setzstufen lackiert und die Stufen in Naturfarben belassen.

Der Entwurf für die Bäder stammt von Barbara Bussmann; die Materialien stellten wir gemeinsam zusammen. Ein früher Entwurf verlegte das Kinderbad im Dachgeschoss in einen größeren Raum; der Bauherr wollte den ursprünglichen Grundriss jedoch beibehalten: Er war mit dem Blick auf die Drachenburg von der Dusche aus aufgewachsen.

Trotz Corona-Zeiten – eine Boom-Zeit im Baugewerbe – konnten wir Dank eines wunderbaren Handwerker-Teams die Baumaßnahmen in nur sechs Monaten realisieren.

Innenarchitektur: Alice Matheis

Habe ich Ihr Interesse geweckt?